Effgen
Präzisionswerkzeuge von Effgen kommen auch bei der Bearbeitung von Glaskeramiken wie Zerodur zum Einsatz
Günter Effgen GmbH

So geht’s glatt

Die Günter Effgen GmbH nutzt Autodesk Vault und PDM pinpoint von MuM bei der Entwicklung von individuellen Lösungen für Schleif- und Abrichtwerkzeuge

100.000 verschiedene Produkte – Schleif- und Trennscheiben, Schleifzylinder, Bandsägen, Abrichter aller Art, Feilen, Bohrer, Senker und vieles mehr – entwickelt und vertreibt die Günther Effgen GmbH im rheinland-pfälzischen Herrstein. Viele Lösungen werden exakt nach Kundenvorgaben entwickelt. Autodesk Vault und MuM PDM pinpoint vereinfachen die Verwaltung der riesigen Datenmengen; die Flexibilität des MuM-Schulungsteams machte den Mitarbeitern den Einstieg ins neue System leicht.

Am Anfang war der Edelstein, und der Edelstein sollte zu einem funkelnden Schmuckstück werden. So gründete der Grossvater von Günter Effgen mit seinen drei Söhnen einen Betrieb zur Bearbeitung von Edel- und Halbedelsteinen. Fast 100 Jahre später ist aus der kleinen Schleiferei ein Lösungsanbieter für Schleif- und Abrichttechnik geworden, der rund 100.000 verschiedene Produkte an mehr als 7.000 Kunden in der ganzen Welt liefert.

Mit über 10 Prozent Umsatzanteil ist die Glas-, Keramik und Edelsteinbranche noch immer wichtig für das Unternehmen, doch Automobilindustrie, Medizintechnik und Elektronik haben an Bedeutung gewonnen. Auch Unternehmen aus Werkzeug- und Formenbau, die Turbinen-, Pumpen- und Hydraulikindustrie, Schleifmaschinenhersteller und etliche andere Branchen verwenden Produkte der Günter Effgen GmbH.
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Was in Getriebe eingebaut wird, muss präzise geschliffen sein: Effgen-Werkzeuge schleifen z. B. Wellen für PKW-Getriebe

Innovationen zum Wohl der Kunden in aller Welt

Produkte und Prozesse werden kontinuierlich weiterentwickelt, um den Kunden stets die für ihre Anwendung beste Lösung anzubieten. Thorsten Breyer leitet das fünfköpfige Konstruktionsteam und kennt die Anforderungen genau: „Es geht immer um Präzision und Schnelligkeit. Oft haben wir nur eine Woche Zeit, um eine Lösung neu zu entwickeln oder ein Produkt, das der Kunde bereits einsetzt, zu optimieren.“ Wichtige Innovationen wie die segmentierten, galvanischen Schleifbeläge und die Reduktion von Trennscheiben- Schnittbreiten auf 0,1 mm wurden in Thorsten Breyers Team entwickelt.

Gefragt: Perfekte Prozesse

Mit den erhöhten technischen Anforderungen steigen auch die Herausforderungen auf Prozessseite: Die Losgrössen in der Fertigung sinken, Kunden haben häufiger Änderungswünsche in letzter Minute, Ansprechpartner müssen fast rund um die Uhr erreichbar sein und sollten über alles Bescheid wissen, Dokumentationen müssen lückenlos sein und Änderungen sollen sich durch alle Phasen zurückverfolgen lassen.

3D-Konstruktion seit 2014

Seit 2012 benutzen die Konstrukteure bei der Günter Effgen GmbH Autodesk Inventor. „Es gab damals ein interessantes Upgrade-Angebot von Mensch und Maschine“, erinnert sich Thorsten Breyer. „Man konnte sehr günstig auf das nächsthöhere Softwarelevel umsteigen.“ Er selbst hatte Autodesk Inventor während seiner Ausbildung kennen und schätzen gelernt, und nach einer Grundlagenschulung arbeitete sich sein Team im Wesentlichen durch „Learning by doing“ und die Unterstützung von Mensch und Maschine in das neue CAD-System ein.
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CAD ist bei Effgen auch Teamwork

Datenverwaltung mit ERP-Anbindung

Grosse Herausforderungen blieben jedoch die Dokumentation und die Änderungsverfolgung. Es gab zwar ein ausgeklügeltes Ablagesystem, doch die Daten waren nicht geschützt, Datenzugriffe nicht kontrolliert. So kam es immer wieder vor, dass jemand eine falsche Datei oder eine falsche Version ausdruckte und der falsche Plan in der Werkstatt landete.
Bei einer Hausmesse von MuM lernten Thorsten Breyer und sein Kollege Roland Weiler im Jahr 2014 Autodesk Vault als Datentresor kennen. „Das System war nicht nur als Datenmanagementsystem geeignet“, sagt Thorsten Breyer. „Die MuM-Berater zeigten uns auch, dass mit Hilfe von PDM pinpoint die Anbindung an unser ERP-System möglich war. Wir konnten unsere Zeichnungen klassifizieren und sie über einen Web-Client auch den Kollegen in AV, Vertrieb und Einkauf zur Verfügung stellen. Die Kollegen haben mit dem MuM WebClient für Autodesk Vault Workgroup Zugriff auf die Zeichnungen – auch ohne CAD.“

Erfolgreiche Migration

Bisher hatte man bei Effgen zu jeder Zeichnung eine Excel-Datei mit wichtigen Parametern, z. B. Masse, Artikelbeschreibung, Kunde, Zeichnungsnummer des Kunden und die interne Zeichnungsnummer, angelegt. Beim Einrichten der neuen Datenmanagementlösung mussten natürlich sowohl die grafischen Informationen als auch diese Sachinformationen zusammengeführt und ins neue System migriert werden. „Das hat MuM für uns gemacht, und es hat fast hundertprozentig funktioniert“, grinst Thorsten Breyer. Dass die „paar Prozent“, die nicht korrekt übertragen wurden, auf falsche Erfassung zurückzuführen sind, ist dabei durchaus möglich.

Dank PDM pinpoint werden viele Vorgänge automatisiert. So vergibt das System z. B. selbstständig Dateinamen – und zwar nach dem bei Effgen seit Jahren verwendeten System: Datum plus Kennzeichnung für die Bindungsgruppe plus fortlaufende Nummer.
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Die Produktpalette von Effgen umfasst mehr als 100.000 Produkte. Die Konstruktionsdaten dafür findet man leicht dank Autodesk Vault und MuM PDM pinpoint.

Gute Schulung macht Benutzer sicher

Nach der Einrichtung gab es eine umfassende Schulung für alle Benutzer. „Hier war MuM erfreulich flexibel“, erzählt Thorsten Breyer. Die Schulung konnte freitags und samstags stattfinden, so dass die Arbeit nur für wenige Stunden unterbrochen werden musste. Nach der zweitägigen Einführung kamen alle mit Vault und PDM pinpoint klar; Supportanfragen gibt es kaum.
Die Arbeit sei deutlich schneller geworden, sagt Thorsten Breyer, vor allem, weil man bei der Suche nach einem Referenzprojekt einfach die Vorschau durchblättern kann. Ohne Datenmanagementsystem musste man jede Zeichnung, die als Vorlage für ein neues Projekt hätte dienen können, öffnen und überprüfen – ein zeitaufwändiges Unterfangen.

Mit FEM und CAM in die Zukunft

Die nächsten Projekte stehen schon an: Im Frühjahr 2017 laufen die Schulungen für das FEM-Modul. Wenn alles nach Plan geht, wird man sich im selben Jahr mit dem Thema CAM auseinandersetzen und mit Hilfe von MuM hier weitere Fortschritte in Sachen Effizienz machen.